Wusstest du, dass die Deckungsbeitragsrechnung eine der wichtigsten Methoden ist, um die Wirtschaftlichkeit und Profitabilität eines Unternehmens zu bewerten1? Mit Hilfe des Deckungsbeitrags können Unternehmen nicht nur ermitteln, wie viel vom Umsatz nach Abzug der variablen Kosten und der Fixkosten übrigbleibt, sondern auch Erfolgsbringer identifizieren und ihr Sortiment optimieren1.
Der Deckungsbeitrag ist eine entscheidende Kennzahl für Unternehmen, da er aufzeigt, wie rentabel ein Produkt oder eine Dienstleistung ist1. Je niedriger die variablen Kosten eines Produkts, desto höher der Stückdeckungsbeitrag und desto profitabler das Produkt1. Darüber hinaus können Deckungsbeiträge auch bei der Businessplanerstellung und -analyse eingesetzt werden, um die Erfolgsaussichten verschiedener Szenarien zu simulieren1.
In diesem Artikel erfährst du, wie du den Deckungsbeitrag präzise berechnest, welche Formeln und Konzepte dabei eine Rolle spielen und wie du die Ergebnisse in der Praxis nutzen kannst. Lass uns gemeinsam tiefer in die Welt der Deckungsbeitragsrechnung eintauchen!
Was ist der Deckungsbeitrag?
Definition und Bedeutung des Deckungsbeitrags
Der Deckungsbeitrag ist die Differenz zwischen den Erlösen und den variablen Kosten eines Produkts oder einer Dienstleistung2. Er gibt an, wie viel ein Produkt zur Deckung der Fixkosten beiträgt. Ist der Deckungsbeitrag höher als die Fixkosten, macht das Unternehmen Gewinn3. Ist der Deckungsbeitrag gleich den Fixkosten, erzielt das Unternehmen weder Gewinn noch Verlust (Break-Even-Point)3. Ist der Deckungsbeitrag jedoch geringer als die Fixkosten, generiert das Unternehmen Verlust3.
Typische variable Kosten sind zum Beispiel Material, Waren, Provisionen und Fremdleistungen, während Fixkosten wie Gehälter in der Verwaltung und Mieten für Gebäude anfallen3. Die Deckungsbeitragsrechnung ist somit ein wichtiger Indikator für die Wirtschaftlichkeit und Profitabilität eines Unternehmens2.
„Der Deckungsbeitrag ist die Differenz zwischen den Erlösen und den variablen Kosten. Er gibt an, wie viel ein Produkt zur Deckung der Fixkosten beiträgt.“
Es gibt zwei Arten der Deckungsbeitragsrechnung: Die einstufige Deckungsbeitragsrechnung (Deckungsbeitrag 1) und die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung (Deckungsbeitrag 2)2. Letztere ermittelt neben den variablen Kosten auch die Produktfix- und Unternehmensfixkosten, um den Betriebsgewinn zu bestimmen2.
Die Deckungsbeitragsrechnung ist ein wichtiger Bestandteil des Controlling-Verfahrens und liefert Produktivitätskennzahlen, die Unternehmen dabei helfen, rentable Produkte von weniger ertragreichen zu unterscheiden und fundierte Entscheidungen zu treffen2.
Wie berechnet man den Deckungsbeitrag?
Die Berechnung des Deckungsbeitrags erfolgt, indem du die Erlöse von den variablen Kosten subtrahierst. Die Formel lautet: Deckungsbeitrag = Erlöse – variable Kosten4. Für die Berechnung benötigst du also die Umsatzerlöse und die variablen Kosten für einen bestimmten Zeitraum oder ein Produkt.
Der Stückdeckungsbeitrag wird berechnet, indem du den Verkaufspreis von den variablen Kosten pro Stück abziehst. Die Formel lautet: Stückdeckungsbeitrag = Verkaufspreis – variable Kosten pro Stück4. Der Gesamtdeckungsbeitrag ergibt sich dann, indem du den Stückdeckungsbeitrag mit der Absatzmenge multiplizierst: Gesamtdeckungsbeitrag = Stückdeckungsbeitrag · Absatzmenge4.
Ein Beispiel dafür wäre ein Pizzastand, der 200 Pizzen zum Preis von je 5 € verkauft, wobei die variablen Kosten pro Pizza 3 € betragen. Der Stückdeckungsbeitrag beträgt dann 2 € pro Pizza, was einem Anteil von 40% am Verkaufspreis entspricht4. Der Gesamtdeckungsbeitrag beläuft sich in diesem Fall auf 400 €4.
Der Deckungsbeitrag ist ein wichtiger Indikator, um den Gewinn eines Unternehmens zu berechnen. Dafür werden vom Gesamtdeckungsbeitrag die Fixkosten abgezogen. Diese Berechnung ergibt dann den Betriebsgewinn: Betriebsgewinn = Gesamtdeckungsbeitrag – Fixkosten4.
Zusammengefasst lautet die Formel zur Berechnung des Deckungsbeitrags: Deckungsbeitrag = Umsatzerlöse – variable Kosten4. Ein Beispiel dafür wäre, dass Umsatzerlöse von 1.000 € und variable Kosten von 600 € einen Deckungsbeitrag von 400 € ergeben würden4.
„Der Deckungsbeitrag dient zur Berechnung der Verkaufspreise, die mindestens die variablen Kosten decken müssen, und hilft dabei, die Fixkosten zu decken und Gewinne zu erzielen.“5
Stückdeckungsbeitrag vs. Gesamtdeckungsbeitrag
Beim Thema Deckungsbeitrag gibt es zwei wichtige Kennzahlen zu unterscheiden: den Stückdeckungsbeitrag und den Gesamtdeckungsbeitrag6. Beide Werte sind entscheidend für die erfolgreiche Führung eines Unternehmens und die Optimierung des Produktportfolios.
Unterschiede und Anwendungsbereiche
Der Stückdeckungsbeitrag zeigt den Deckungsbeitrag pro Stück oder Leistungseinheit an6. Er gibt Auskunft darüber, ob ein Produkt oder eine Dienstleistung rentabel ist, indem er die Differenz zwischen Verkaufspreis und variablen Kosten darstellt7. Dieser Wert ist insbesondere in der Preiskalkulation, Sortimentsgestaltung und Entscheidungsfindung wichtig.
Im Gegensatz dazu betrachtet der Gesamtdeckungsbeitrag den Deckungsbeitrag über die gesamte Absatzmenge6. Er zeigt, wie viel ein Produkt oder eine Dienstleistung insgesamt zur Deckung der Fixkosten beiträgt und ist entscheidend für die Beurteilung der Profitabilität des Unternehmens8.
Während der Stückdeckungsbeitrag für operative Entscheidungen auf Produktebene relevant ist, dient der Gesamtdeckungsbeitrag eher strategischen Überlegungen auf Unternehmensebene6. Beide Kennzahlen ergänzen sich und liefern gemeinsam wichtige Informationen für das Management.
„Der Stückdeckungsbeitrag und der Gesamtdeckungsbeitrag sind zwei Seiten einer Medaille – ersterer für operative, letzterer für strategische Entscheidungen.“
Durch eine differenzierte Analyse des Stückdeckungsbeitrags und des Gesamtdeckungsbeitrags können Unternehmen ihre Produktivität und Rentabilität steigern, indem sie die Produktgestaltung, Preisgestaltung und Ressourcenallokation optimieren8. Diese Kennzahlen sind daher unverzichtbare Werkzeuge für ein erfolgreiches, datenbasiertes Management.
Einstufige und mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung
Die Deckungsbeitragsrechnung ist ein wichtiges Instrument in der Kosten- und Leistungsrechnung. Dabei wird zwischen der einstufigen und der mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung unterschieden.
Bei der einstufigen Deckungsbeitragsrechnung werden Umsatz und variable Kosten insgesamt betrachtet. Die Formel lautet: Einstufiger DB = Verkaufserlöse – variable Kosten9. Dieser Deckungsbeitrag gibt Aufschluss darüber, ab welcher Absatzmenge ein Unternehmen Gewinn erwirtschaftet9.
Die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung unterteilt die Fixkosten in produktfixe, produktgruppenfixe und allgemeine Fixkosten10. So erhält man detailliertere Informationen zur Profitabilität einzelner Produkte oder Produktgruppen10. Der Deckungsbeitrag I (DB I) ergibt sich aus Umsatzerlösen abzüglich variabler Kosten und zeigt, wie viel ein Produkt zur Deckung der Strukturkosten beiträgt10. Der Deckungsbeitrag II (DB II) wird berechnet, indem vom DB I die produktfixen Kosten subtrahiert werden, um den Betriebsgewinn zu ermitteln10.
Beide Formen der Deckungsbeitragsrechnung sind wichtige Werkzeuge, um die Rentabilität und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens zu analysieren910. Unternehmen sollten ständig an der Optimierung ihrer Produktpalette arbeiten, um Produkte mit hohem Deckungsbeitrag zu generieren10.
„Der Deckungsbeitrag ist eine entscheidende Kennzahl, um die Rentabilität einzelner Produkte und die Gesamtrentabilität eines Unternehmens zu analysieren.“
Praxisbeispiel: Deckungsbeitrag für einen Food Truck
Anhand eines konkreten Beispiels eines Food Trucks lässt sich die Berechnung des Deckungsbeitrags anschaulich darstellen. Nehmen wir an, Paul betreibt einen erfolgreichen Food Truck und verkauft monatlich 5.000 Sandwiches für je 5 Euro11. Die variablen Kosten pro Sandwich belaufen sich auf 2,50 Euro. Zusätzlich fallen 1.200 Euro monatliche Miete für den Stellplatz an.
Zunächst berechnen wir den Stückdeckungsbeitrag, also den Deckungsbeitrag pro verkauftem Sandwich. Dafür ziehen wir die variablen Kosten vom Verkaufspreis ab: 5 Euro – 2,50 Euro = 2,50 Euro Stückdeckungsbeitrag11. Daraus ergibt sich ein Gesamtdeckungsbeitrag von 12.500 Euro (5.000 Sandwiches x 2,50 Euro Stückdeckungsbeitrag).
Berücksichtigen wir nun noch die Fixkosten für den Stellplatz, erhalten wir ein Betriebsergebnis von 11.300 Euro (12.500 Euro Gesamtdeckungsbeitrag – 1.200 Euro Miete)11.
Optimierung des Deckungsbeitrags
Um den idealen Deckungsbeitrag zu erreichen, sollte dieser bei 31% liegen11. Eine Preiserhöhung von 2,65 Euro pro verkauftem Sandwich könnte zu zusätzlichen 72.000 Euro im Jahr führen11. Allerdings müssen mögliche Auswirkungen auf den Umsatz bei Preisanpassungen stets berücksichtigt werden11.
Alternativ können die Kosten pro Portion auch durch den Bezug von günstigeren Lieferanten oder die Verkleinerung der Portiongröße gesenkt werden12.
Durch eine gezielte Deckungsbeitragsoptimierung kann Paul seinen Food Truck noch profitabler gestalten und sein Betriebsergebnis weiter verbessern.
Fazit
Der Deckungsbeitrag ist eine zentrale betriebswirtschaftliche Kennzahl, die dir hilft, die Wirtschaftlichkeit und Profitabilität deines Unternehmens zu beurteilen13. Er zeigt dir, wie viel vom Umsatz nach Abzug der variablen Kosten übrigbleibt, um die Fixkosten zu decken und Gewinne zu erzielen13. Durch die Berechnung von Stückdeckungsbeitrag und Gesamtdeckungsbeitrag kannst du wichtige Entscheidungen über dein Produktsortiment treffen14.
Insgesamt ist die Deckungsbeitragsrechnung ein unverzichtbares Controlling-Instrument, das dir dabei hilft, fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen15. Egal ob es um Zusatzaufträge, Break-Even-Analyse oder Produktionsprogrammplanung geht – die Deckungsbeitragsrechnung liefert dir wertvolle Insights, um dein Unternehmen erfolgreich zu steuern15.
Fazit: Der Deckungsbeitrag ist ein mächtiges Werkzeug, das dir einen tieferen Einblick in die Rentabilität deiner Produkte oder Geschäftsbereiche gibt14. Nutze die zusammenfassung deckungsbeitrag, deckungsbeitrag bedeutung und deckungsbeitrag anwendung, um deine Profitabilität zu optimieren und dein Unternehmen auf Erfolgskurs zu halten.